Varianten des Lebens
Juni 1994:
Vier Jungs philosophieren an einem heißen Sommertag über die Möglichkeit, sich verschiedene Varianten des zukünftigen Lebens vorab ansehen zu können, reinschnuppern in dieses sozusagen, in einem dafür vorgesehenen Proberaum. Gefällt einem die Szenerie, kann man sie sich kaufen. Testen also für hundertdreißig Mark, das Leben dann schließlich einloggen für hundertdreißigtausend Mark.
So beginnt das neue Buch von Saša Stanišić „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“.
Allein der Titel ist schon auffällig und sehr speziell. Und so besonders wie dieser Titel, so sind auch die 12 Erzälungen. Besonders im positiven Sinne.
Guter Humor, Tiefgang und diese ganz besondere Sprache - das alles hat mich schon bei „Herkunft“ fasziniert, dem ersten Buch, das ich von Saša Stanišić gelesen habe. 2019 bekam er dafür den Deutschen Buchpreis - absolut verdient, wie ich finde.
Und auch diese Lektüre hier hat mir wieder ein großes Lesevergnügen bereitet. Es sind ganz unterschiedliche Kurzgeschichten, die teilweise miteinander verknüpft sind und die ich absolut weiterempfehlen kann.
„Möchte die Witwe angesprochen werden…“ hat 256 Seiten und ist im Luchterhand Verlag der Penguin Random House Verlagsgruppe erschienen.
www.penguin.de/Moechte-die-Witwe-angesprochen-werden/Sasa-Stanisic
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