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Gibt es noch ein Dazwischen?

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Nach „Die Liebe an miesen Tagen“ von Ewald Arenz durfte ich nun gleich anschließend ein weiteres Highlight lesen.   „Zwischen Welten“ von Juli Zeh und Simon Urban - ein Briefroman bestehend aus Nachrichten per WhatsApp und eMails.  Gefühlt sind es zwei verschiedene Welten, in denen Theresa und Stefan leben. Sie bewirtschaftet den Ökobauernhof ihres verstorbenen Vaters in Brandenburg. Er ist Kulturchef bei „Der Bote“, Deutschlands größter Wochenzeitung. Beide kennen sich aus dem Studium und waren damals sehr eng miteinander befreundet. Nun nach 20 Jahren sehen sie sich zufällig wieder. Was folgt, ist ein reger Austausch digitaler Nachrichten.  Aneinander vorbeireden, gar nicht auf die angesprochenen Themen des anderen eingehen, sie regelrecht ignorieren, immer wieder einfach die eigenen Probleme in den Vordergrund stellen - das gelingt Theresa und Stefan perfekt. Und das spiegelt so ein bisschen unsere Gesellschaft wieder.  Trockenheit, Schweinepest - Landwirte, die um ihre Existenz käm

So poetisch und einfach wunderschön

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»Der Zauber des Anfangs… wieso kann er nicht immer bleiben? Wieso kann man sich nicht immer um diese Kleinigkeit fremd bleiben, damit man die wahre Nähe nicht verliert?« Es gibt Geschichten, die sind so schön erzählt, dass man kaum Worte findet, um einen Leseeindruck zu verfassen. Ewald Arenz hat mit „Die Liebe an miesen Tagen“ wieder genau so eine Geschichte geschaffen. Einen Roman, bei dem vom Anfang bis zum Schluss alles absolut stimmig ist - sprachlich so fein, so dezent, fast poetisch, ganz ausdrucksstark. Da ist Clara, eine Fotografin, die ihren Job verliert und nun arbeitslos ist. Und Elias, er ist Schauspieler und wesentlich jünger als Clara, ganz jung allerdings auch nicht mehr. Die beiden lernen sich kennen und verlieben sich ineinander. Sozusagen Liebe auf den ersten Blick.  „Man denkt immer, sie trifft einen nicht. Und dann trifft sie einen doch, diese eine große Liebe.“ Klingt banal? Ist aber alles andere als das.  „Die Liebe an miesen Tagen“ ist eine tiefgehende Lektüre,