Ein Buch mit Längen



In seinem neuen Roman „Lektionen“ erzählt Ian McEwan ein ganzes Leben. Das Leben von Roland Baines - als Jugendlicher von seiner Klavierlehrerin verführt, als Mann von der Ehefrau verlassen. 

1958 wird er als 11-jähriger in ein Internat nach England geschickt, weit weg von seinen Eltern. Dort beginnt das, was prägend für sein Leben sein wird. 


McEwan verwebt Rolands Geschichte gekonnt mit historischen Ereignissen aus sieben Jahrzehnten wie beispielsweise der Kuba-Krise, Tschernobyl, dem Mauerfall, 9/11 und der Pandemie. 

Entstanden ist ein kluges, unterhaltsames Buch, das meiner Meinung nach jedoch Längen aufweist und durchaus mit ein paar Seiten weniger auskommen könnte. Auch die Zeitsprünge vor und zurück fand ich anfangs etwas anstrengend, sodass sich bei mir nach einem guten Start eine Leseflaute einstellte und ich somit für die ersten 300 Seiten zwei Wochen brauchte. Den Rest habe ich dann allerdings innerhalb von drei Tagen verschlungen. Plötzlich hatte mich der Roman wieder gepackt und richtig begeistert. Lag das nun am Buch oder an mir? Ich weiß es nicht. 

Insgesamt kann ich sagen, dass mir die Lektüre gut gefallen hat, denn Ian McEwan hat einen so feinen Schreibstil, den ich einfach mag. 

Dennoch gibt es Werke des Autors, die mich mehr begeistert haben. 


„Lektionen“ ist im Diogenes Verlag erschienen, hat 720 Seiten und wurde von Bernhard Robben aus dem Englischen übersetzt. 


www.diogenes.ch//ian-mcewan/lektionen

Kommentare

  1. Liebe Karo,
    mir ging es ähnlich was die ausführlichen Nebenhandlungen betrifft. Und die Zeitsprünge hätte ich auch gern genauer angezeigt bekommen, wozu gibt es so etwas wie Zahlen!
    Ist leider nicht so toll wie erhofft.
    Liebe Grüße
    Barbara

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