Vier Frauen, drei Generationen, eine Familie


"Man kann nicht fortgehen, wenn das Herz da bleibt..."

Freya ging fort, verließ das Dorf im Marschland, ihre Familie, ihre Freunde, um in Berlin neu anzufangen. In der Großstadt war sie ein anderer Mensch. Sie machte Karriere mit einer eigenen Firma. Niemand dort kannte ihre Vergangenheit. Aber macht das glücklich?
Freyas Schwester, die 50-jährige Grete, blieb. Sie wollte oder schaffte es nicht, ihre Mutter allein zu lassen. Zudem war da noch Anna, Gretes uneheliche Tochter, für die sie die Verantwortung hatte. Ursprünglich wollte Grete Meeresbiologie studieren und ist letztendlich doch nie weggekommen aus ihrem Dorf an der Binnenelbe. Intensiv verspürt sie den Wunsch, im Herbst mit den Kranichen Richtung Süden zu ziehen.
Und dann ist da auch Wilhelmine, die Mutter von Grete und Freya. Ihr Mann starb, als die Kinder noch klein waren. Alleine musste sie beide großziehen. Als es Wilhelmine gesundheitlich sehr schlecht geht, fahren Freya und Anna in ihre alte Heimat - und die vier Frauen stellen sich dort ihrer Vergangenheit.

"Die Rückkehr der Kraniche" wird abwechselnd aus der Sicht der vier Protagonistinnen erzählt. Wir erfahren von ihren Konflikten und Problemen, den Spannungen innerhalb der Familie, den unausgesprochenen Wünschen, den Sehnsüchten. Und immer schwingt ein Hauch Melancholie mit.
Romy Fölck beschreibt zudem sehr detailliert die Natur, insbesondere die Vogelwelt dort im hohen Norden. Man kann die Tiere regelrecht hören und sie bildlich vor sich sehen.
Ganz wunderbar passt auch das Cover zum Buch und trifft die Atmosphäre sehr genau.
Wer also eine Lektüre sucht, die schön zu lesen ist, fesselnd, berührend, aber nicht kitschig, dem kann ich "Die Rückkehr der Kraniche" sehr empfehlen. 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ein Buch mit Längen

Auszeit in Portugal

Wenn Gegenwart und Vergangenheit kommunizieren