Jammern auf hohem Niveau


Die Spiegel-Bestsellerautorin Maja Lunde hat große Dystopie-Romane geschrieben. Ihr neuestes Werk jedoch ist kein Roman sondern ein tagebuchartiger Bericht über die Anfangszeit des Lockdowns.
Die Autorin schreibt über ihre Empfindungen, ihre Gefühle und erzählt von ihrem Tagesablauf während einer Zeit von 18 Tagen im März 2020, in der sich ihr Alltag coronabeding schlagartig verändert hat.
Mit ihrem Mann und den drei Söhnen lebt Maja Lunde in einem Haus in Norwegen, genauer gesagt in Oslo.
Die Erwachsenen im Homeoffice, die Jugendlichen zum Homeschooling gezwungen, Kontaktbeschränkungen, Ausgangsbeschränkungen - Situationen, die im März 2020 zu Beginn der Pandemie der Großteil von uns erlebt hat und nach wie vor erlebt.

Lunde bringt ihre Probleme, Sorgen und Ängste zu Papier.
Mir war dies alles zu negativ und vor allem zu oberflächlich geschrieben. Die Autorin hat eine intakte Familie und keine finanziellen Probleme. Eine positive Lektüre, die Mut macht und den Menschen hilft, denen es derzeit wirklich schlecht geht, wäre meiner Meinung nach angebrachter und vor allem hilfreicher gewesen. 
Mir stellte sich bei dem Buch allzu oft die Frage, ob es nicht ein Jammern auf hohem Niveau ist.
Auf 224 Seiten mit großer Schrift und teilweise sehr wenig Text wird auf jeden Fall zu wenig geboten.

Das Buch ist im btb Verlag erschienen und wurde aus dem Norwegischen von Ursel Allenstein übersetzt.

Werbung unbezahlt | Rezensionsexemplar

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